Andreas-Albrecht-Torgau.de

Neueste Beiträge

Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w00c7700/modules/mod_latestnews/helper.php on line 109

Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w00c7700/modules/mod_latestnews/helper.php on line 109

Warning: Creating default object from empty value in /www/htdocs/w00c7700/modules/mod_latestnews/helper.php on line 109
Start Alpencross 2009


Transalp 2009 - 5. Tag 2009

Beitragsseiten
Transalp 2009
1. Tag 2009
2. Tag 2009
3. Tag 2009
4.Tag 2009
5. Tag 2009
6. Tag 2009
7.Tag 2009
8.Tag 2009
Alle Seiten

 

24.06.2009    5.Etappe Caviola - Grignio (Val Sugana)

 

 

Wir sitzen beim Frühstück und planen den neuen Tag. Noch ahnt keiner etwas von der bevorstehenden Tragödie. Der Wettergott hat sich wohl auch gestern verausgabt. Wir sehen die Sonne wieder. Die Straße auf den Passo Valle rollen wir jeder in seinem Tempo hinauf, nach 1000 hm immer noch in Sichtweite voneinander. Nach 2:00 h sind wir oben. Wir genießen die Aussicht. Hinter einem Bergrücken kann ich schon das nächste Traumziel erahnen, das Val Venegia. Ohne dem Rifugio einen Besuch abzustatten brettern wir die Straße hinunter. Da es keine Kehren gibt, erreichen wir Geschwindigkeiten von über 70 km/h. Ich fahre mit Andreas hinter einem Transporter, Alexander können wir nicht sehen, er ist davor. Dann die erste Serpentine. Neben ihr liegt Alex auf dem Rasen und hält sich die Schulter. Sein Gesicht schmerzverzerrt. Wir stoppen und fragen nach dem Befinden. Ihm muss beim Einlenken in die Kehre das Vorderrad weg gerutscht sein, genaues weiß er auch nicht. Alle Versuche den Arm zu belasten enden mit Schweißperlen auf der Stirn. Wenige Minuten Später hält eine APE ( Dreirädriges Gefährt mit Ladefläche). Der freundliche Italiener bietet uns seine Hilfe an. Ein Verwandter von Ihm betreibt das Rifugio auf dem Passo Valle, er könne dort Hilfe holen, sagt er. Alexander nimmt dankend an. Mit Andreas auf der Ladefläche düsen sie hinauf zum Pass. Der hilfsbereite Betreiber schwingt sich sofort in seinen Pickup und kommt zu uns gefahren. Die Bikes und Andreas auf der Ladefläche, Alexander und ich im Fahrzeug geht es zurück zum Pass. In der Zwischenzeit haben andere freundliche und hilfsbereite Menschen schon einen Krankenwagen gerufen. Das alles funktioniert völlig reibungslos und unkompliziert, dafür hier noch einmal ein herzliches Dankeschön. Die Verständigung mit der erstversorgenden Medizinfrau war schwierig. Sie konnte kaum Englisch, ich dafür um so weniger Ialienisch. Dennoch macht Sie mir schnell klar, das da etwas gebrochen ist. Alexander und sein Bike verschwanden im Krankenwagen. Vor der Abfahrt erkundigen wir uns noch nach dem Standort des Krankenhauses. In Agordo. Ich bin erleichtert. Wir brauchen nur die am Morgen erkämpften Höhenmeter wieder vernichten und ab Cencenighe weiter Talwärts nach Agordo zu fahren. Das ging sehr flott. Wir sind schneller wie die Medizinmänner, Alexanders Untersuchung bei unserer Ankunft noch nicht einmal begonnen. Die Wartezeit überbrücken wir in einer Pizzeria, es ist schon 14:00 Uhr und der Hunger groß. Was nun??? Andreas und Alexander hatten sich zuvor im Krankenhaus schon verständigt. Wenn er nicht weiterfahren kann sollen wir auf keinen Fall die Tour abbrechen. Ich Überlegte, wie wir wieder unsere geplante Route erreichen können, und dabei auch noch mein großes Ziel, das Passubio, erreichen können. Die einzige Alternative hieß Busfahren. Mit diesem Hintergedanken fahren wir zurück ins Krankenhaus von Agordo. Alexander ist mittlerweile eingegipst worden und kann auch schon wieder lächeln. Da die Schulter gebrochen ist wird er morgen mit Hilfe des ADAC die Heimreise antreten. Nun noch schnell das GPS Gerät an Andreas Bike schrauben, die aufgeteilten Ersatzteile an uns weiterreichen, ein Abschiedsfoto schiessen, ihm alles gute wünschen und zum Bus düsen. Schon ein bedrückendes Gefühl nur noch zu zweit zu sein.

Der Bus bringt uns zuerst nach Belluno, dann nach kurzer Wartezeit Weiterfahrt bis Feltre. Hier ist Schluß mit lustig. Es ist 17:00 Uhr, der letzte Bus ins Val Sugano abgefahren. Als Alternative bleiben uns eine dreistündige Zugfahrt, oder auf stark befahrenen Fernstraßen selber treten. Wir entscheiden uns mit leichten Bauchschmerzen für die Überlandtour mit den Bikes. Ein klammes Gefühl wegen des starken Verkehrs liegt uns im Magen. Mit Tempo 35 km/h fahren wir nun Richtung Val Sugana, mein Zielort ist Grignio, der perfekte Wiedereinstiegspunkt in unsere Tour. Das Schlimmste an dieser Straßenraserei ist ein 3000 Meter langer Tunnel. Gestank, Krach und durch LKW`s verursachte Luftverwirbelungen setzen uns stark zu. Ich fahre wie ein Tier. Die Oberschenkel brennen, das Herz rast, nur raus hier. Plötzlich und noch nicht erwartet ein Schild: Grignio 5km. 18.10 Uhr ist es vollbracht. 2 h schneller wie die Zugverbindung, das hat sich gelohnt. Wir sind heilfroh sofort eine Pension zu finden, nach diesem turbulenten Tag. Einige Becks werden heute Abend meinen Kropf passieren.


80 km / 1100 hm / AV 19,9 km/h / Fahrzeit 4:00 h

 

tn_556tn_557tn_559tn_562tn_563tn_565tn_567tn_572tn_Hoehenprofil 5.Tag