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Tour von Torgau zur Schneekoppe und zurück.

23.06.2007 - 30.06.2007         

In diesem Jahr wollten wir einmal nicht in die Alpen zum Radfahren. Uns dürstete nach ein wenig Abenteuer und Pfadfindertum. Der Gedanke, von Torgau in Nordsachsen bis zur Schneekoppe im Riesengebirge und zurück zu fahren, faszinierte mich schon lange. Meine Begleiter sagten ohne zu Zögern zu, so das wieder unser Team aus der Dolomitenrunde zusammen war. Matze, Otti, Ulf und Ich. Unsere Idee bestand darin, die Tour in Torgau zu starten und zu beenden, ohne die Hilfe anderer Verkehrs- oder Transportmittel in Anspruch zu nehmen. So hatte ich bei der Planung je einen Tag An- und Abfahrt - Torgau - Hrensko eingeplant. Es blieben 6 Tage, um uns, auf für uns überwiegend unbekannten Wegen auszutoben. Ich konnte keine Routenbeschreibung oder ähnliche unterstützende Hilfsmittel auftreiben. Wie viele Schiebe und Tragestrecken auf uns warteten, stand in den Sternen.                
Übernachtungsmöglichkeiten haben wir auch auf dieser Tour nicht vorgebucht. Es bringt viel mehr Freiraum, denn es kann eine Menge passieren während einer solchen Reise. Wetterverschlechterung, technische Probleme an den Rädern oder auch “schwächelnde Biker”

.



 


 

23.06.2007


05.00 Uhr am Morgen trafen sich Matze, Otti und Ich am Elberadweg in Torgau. Ulf wollte von Dresden durch das Elbsandsteingebirge nach Jetrichovice fahren. Ich war der letzte von uns dreien, so früh am Tag funktioniert mein Boddy nicht besonders gut. Matze’s Rad wohl auch nicht. Er schraubte an seiner nagelneuen Kurbel herum. Kein gutes Omen für die Reise ??? Ach was, denk ich.
Der Sonnenaufgang begleitete unseren Start. Nach ca. 30 Km bemerkte ich den Verlust meiner Satteltasche. Der Inhalt war nicht unwichtig für das Gelingen der Tour. Ersatzschlauch, Multitool, 1 Satz Bremsbeläge, Flickzeug, 2 Erste Hilfe Speichen. Schöne Scheisse!!! Umdrehen wollte ich nicht, wir hätten unser Tagesziel gefährdet. Ausserdem gab es keine Garantie, die Tasche wiederzufinden. Eine Idee,  an welchem Streckenabschnitt sie abhanden gekommen sein könnte, hatte ich nicht. Da Dresden noch vor uns lag, beschloß ich, mir im Bikeshop die verlorenen Teile zu kaufen.     Unser einziges Problem war der Verlust jedoch nicht. Matzes Kurbel musste mehrmals nachgezogen werden. In Meissen (80 km) stand fest, ein Werkstattaufenthalt in Dresden ist unvermeidlich. Der linke Arm der Kurbel musste gewechselt werden. Ich nutzte die Gelegenheit, Multitool, Schaltauge, Schlauch und Flickzeug zu erstehen. An dieser Stelle noch einmal Dank an das Team von “BIKELAND” für die schnelle Hilfe.
Der Grenzübertritt in Hrensko (Herrnskretschen) gestaltete sich unproblematisch, die obligatorischen Knödel wurden von einer Asiatin serviert. Nach dem wir 160 km auf dem asphaltierten Elberadweg zurückgelegt hatten, dürstete es uns nach Erde und Trails. Über Janov, Ruzova, Kamenicka Stra und Dolsky Mlyn erreichten wir Jetrichovice. Der erste Regenschauer der Tour erwischte uns auch noch. Die Sache mit der Unterkunft regelte sich recht schnell, der Ort und seine Pensionen war mir von vielen Wanderungen bekannt . Urgemütlich logierten wir im “U Skala”.
Jetzt noch schnell Ulf anrufen, die Zielkoordinaten durchgeben, und dann das erste Bier. Unser vierter Mitstreiter Ulf erschien nicht allein. Die ersten zwei Tage sollte Sven Mütze unser  Begleiter sein. Angereist sind die beiden über eine Erweiterung der Wachbergtour  (120 km und 1800 hm). 

175 Kilometer / 800 Höhenmeter / 7:57 h Netto / 12 h Brutto / Durchschnittsgeschwindigkeit  22 km/h






24.06.2007


Nach einem guten Frühstück in der Pension “U Skaly” starteten wir bei Sonnenschein um 9.00 Uhr. Der Weg führte durch die böhmische Seite des Elbsandsteingebirges. Zuerst nach “NaTokani” (Balzhütte), weiter durchs KyovskeUdoli (Kaatal) nach Kyov (Kaa). Nach einer Stärkung ging es weiter, und damit begann auch das Abenteuer Wegsuche. Die Stationen hießen : “Rybniste”, “Tolstein”, “Lausche” und “Grenzwache Johnsdorf”. Hier entschieden wir uns zum Downhill nach “Dolni Zvetla”. Eine Portion Knödel mit Gulasch kam gerade zur rechten Zeit.
Vor uns lag nun nur noch der Balkon der Oberlausitz, der Hochwald. Ulf’s Ortskenntnis bescherte die erste schwere Tragepassage der Tour. Als Entschädigung gab es einen tollen Blick über das von uns bereiste Gelände. Gnädigerweise durften wir den Downhill auf fahrbaren Wegen geniessen. 3 Kilometer vor unserem geplanten Tagesziel in “Petrovice” (Petersdorf) erwischte Ulf noch einen Snakebite, na was soll’s, läßt sich ja reparieren. In Petrovice mieteten wir uns in der Pension gegenüber der Kirche ein. Das Gotteshaus diente unseren Bike’s als Nachtlager. Ausserdem standen in der Kirche alle “Schätze” des Dorfes . Alte Fahrräder, eine Kutsche und verschiedenes Mobiliar.

61 Kilometer / 1500 Höhenmeter / 4:30 h Netto / 9:00 h Brutto / Durchschnittsgeschwindigkeit 13,66 km/h






25.06.2007


Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Sven Mütze.
Die Übernachtung der Bikes in der Kirche ist meinem CUBE nicht bekommen. Recht luftlos präsentierte sich mein Vorderrad am Morgen. Da beginnt die Etappe nicht mit radeln, sondern flicken.
Die ersten zwei Stunden waren sehr schön zu fahren, trailig und keine Menschenseele unterwegs. Ein ständiges auf und ab.
In “Chrastava”, auf dem Marktplatz, verabreichten wir uns eine Magenfüllung. Denn vor uns lag das Isergebirge. Mit den Trails und Waldwegen war es jetzt vorbei. Asphalt bis nach “Jizerka”, dazu eine heftig brennende Sonne. Vom Plateau des Isergebirges hatten wir eine klasse Sicht hinunter nach Polen. Vom Erfrischungspunkt “Kiosek” rollt das Rad ohne zu pedalieren. Nach einem Stück Straße dann der Rechtsschwenk nach “Jizerka”. Am “Misthaus” gedachten wir Gustav Günsel. Unser Tagesziel konnten wir von hier aus beinah schon sehen. Am “Bukovica” vorbei, Downhill (endlich mal kein Asphalt), übers Grenzflüsschen Richtung Osten. Plötzlich vor uns eine Wand aus Schotter und Wurzeln. Jetzt galt es die letzten Körner zu mobilisieren. Hat geklappt, wir mußten nicht schieben. Ulf machte uns auch ständig Mut.Ständig erzählte er,  gleich am Ortseingang von “Harrachov” ist ein klasse Hotel.
Hotels sahen wir ne Menge. War aber nicht das von Ulf favorisierte dabei. Letztlich fand er es , jedoch muß er bei seinem letzten Besuch aus einer anderen Richtung gekommen sein, halt am Ortseingang!!! Unmittelbar vor besagter Herberge verließ meinen Hinterradreifen die gepresste Luft. Diagnose: Seitenwand aufgeschlitzt. Keine gute Idee mit den Leichtlaufreifen, oder wie Matze zu sagen pflegt: Spalttabletten.
Nun nutzte Ulf seine “Ortskenntnis” gnadenlos aus. Nach 15 Minuten stand er mit einem neuen Pneu vor mir. Sehr gut, denn so konnte es morgen ohne Sorgen weitergehen.
Am Abend zuckte ein Blitz am Himmel auf, schwerer Donner riss uns aus unserer Sommeridylle. Dauerregen bis zum Morgen. Dazu ein extremer Temperatursturz. 20.00 Uhr abends noch 27°C , 9.00 Uhr am nächsten Morgen 11°C, Brrrrrrr.

77 Kilometer / 5:32 h Netto / 8:30 h Brutto / 1782 Höhenmeter / 13,93 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit






26.06.2007


Glücklicherweise ist uns Menschen der Blick in die Zukunft verwehrt, ausser Hoffen und Phantasie, nichts greifbares. Hätte die Tagesschau den Verlauf dieser Etappe schon am Vorabend gesendet, ein Versionsupgrade wäre sehr wahrscheinlich gewesen.
Dem morgendlichen Blick aus dem Fenster folgte Ernüchterung. Nebel, Nebel, Nebel,.  Vor der Hoteltür ein Thermometer, brrr 11°C. Einziger Vorteil dieses Wetters, der Rucksack wird leicht. Außerdem ist es nutzlos, Gedanken an die äusseren Umstände zu verschwenden.
Das erste Stück unserer Riesengebirgsquerung verlief auf Asphalt. Etwa 1 Kilometer vor der “Vozezka Bouda” beginnt Schotter, von hier an ist aber Bikeverbot. In der Hütte saßen die Parkwächter bei heißem Tee und beäugten uns gleich mißtrauisch. Es dauerte nicht lange, und einer der “Ordnungshüter” gesellte sich an unseren Tisch. Nachdem wir unsere geplante Route erzählt hatten, zog sich sein Gesicht in Falten. Jetzt erhielten wir eine Belehrung über das sehr umfangreiche Bikeverbot im Riesengebirge. Ergo:
den Rest des Tages fast nur Schieben. Nach der Erwärmung mit heissem Tee verließen wir die Hütte Richtung Elbquelle. Fahrbar war der Weg sowieso nicht. Das Wetter immer noch Suppe, und null Sicht, allerdings auch für die Belehrer in der Baude. Da sind wir natürlich, wenn es der Weg zugelassen hat, auf den Sattel.
Als Torgauer, und damit Elbverbundener, ist die Quelle schon etwas besonderes. Das  dachte sich auch der Wettergott, und zog schnell mal alle Register. Starkregen, vermischt mit Hagel, Sturmböen, 7 - 8 °C, vom Feinsten. Nur Bewegung schützt vorm Erfrieren. Vorbei an der “Labska Bouda” kämpften wir uns zur “Martinova Bouda”. Teils fahrend, teils schiebend. In der Hütte wärmten wir uns dann bei Tee und einem Teller Knödel. Von der Baude dann ein kurzer Downhill bis zur Straße, auf der wir zum Riesengebirgskamm radeln konnten. Sie endet auf einem Parkplatz an der “Spindler Baude”. Was nun folgte geht unter der Bezeichnung “ Ulf’s Geheimtip” in die MTB Geschichte ein. Vor uns lag ein 9 Kilometer langer Trail am Riesengebirgskamm. Definitiv nicht fahrbar, für uns. Über Klamotten stolpern und das Bike hinter sich herziehen. Garniert wurde die Schinderei mit Orkanböen, einer Temperatur von 5°C und plötzlich einsetzendem Sturzregen, welcher in Hagel überging und, verursacht durch den Wind, waagerecht auf uns eindrosch. Innerhalb von einer Minute waren wir unterhalb der Regenjacke durchweicht, die Regenhose konnte trocken im Rucksack verbleiben, es war eh zu spät. Ab und an riß im Norden mal die Wolkendecke auf, so konnten wir einen Blick auf “Karpacz” erhaschen. Circa 2 Kilometer vor der “Schlesierbaude”wurde der Weg fahrbar, das tut gut, dachte ich. Die Rechnung habe ich jedoch ohne meine steifen Finger gemacht. Schalten unmöglich. Es mußte mit dem aufgelegten Gang gehen. Plötzlich schiessen meine Freunde vor mir 15 - 20 Meter nach links auf die Wiese. Eine Orkanböe hat sie vom Weg geblasen. Nicht ganz ungefährlich. Vor der Hütte war dann alles zu spät. Sturm wie auf dem “Everest”. Uns hat es fast die Bike’s aus den Händen gerissen. Waagerecht in der Luft schwebten sie in 1 Meter Höhe neben uns, unsere Füße suchten Halt auf dem Schotter. Unverletzt und ohne Schaden an den Rädern erreichten wir das innere der Schlesierbaude. Da war es auch nicht wirklich gemütlich. Kalte 12°C, lauwarmer Tee und eine unfreundliche polnische Besatzung.
Kurze Beratung. “Schneekoppe” ist unter diesen Bedingungen nicht drinn( uns fehlten noch 200 Höhenmeter). In der ungemütlichen Hütte können wir nicht bleiben. Alles trockene aus dem Rucksack anziehen, winddichte Sachen darüber, und runter nach “Pec”. Der Sturm hatte einwenig nachgelassen, so das wir ganz ordentlich aus der Hütte kamen, also ohne schwebende Räder. Schon 100 Höhenmeter unterhalb vom Kamm wurde es erträglich. Die ersten 400 Höhenmeter mußte geschoben werden, zum warm werden ideal. Danach ein fahrbarer Downhill bis vor das Hotel “Krokus” in Pec.

46 Kilometer / 5:37 h Netto / 9:00 h Brutto / 1997 Höhenmeter / 8,21 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit






27-06-2007


War kalt am Morgen. 8°C und viele schwere, dunkle Wolken. Der Wind war auch heute recht kräftig unterwegs. Unser Kurs führte nach Westen, seiner nach Osten !!!
Nach dem gestrigen Desaster an der “Schneekoppe” muß heute ein Erfolgserlebnis her. Kurzentschlossen wird die Tour modifiziert. Der “Cerna Hora” (Schwarzer Berg) erhebt sich am Südostrand des Riesengebirges. “Pec pod Snezkou” ist der ideale Ausgangspunkt. Der Uphill überraschte mit einigen recht steilen Passagen, jedoch auch motivierendem, freien Blick zurück zur Schneekoppe. Den Cerna Hora können Biker auf verschiedenen “Wegen” hinunter fahren. Wir wählten mit Sicherheit den denkbar Schlechtesten. Ein anfangs verlockender Trail hat uns wohl blind gemacht. Auch durch Sturmschaden umgestürzte Bäume konnten uns nicht aufhalten. Die Sucht auf einen Traildownhill besiegte unsere Vernunft. Plötzlich Ernüchterung...
Otti hat es über den Lenker geschmissen, die Landung, hart, mit dem Kopf auf einem Felsbrocken. Klaffende Wunde > rote Suppe!!! Seinem Helm ist nichts passiert, er war gut verpackt im Rucksack!!!
Verbandszeug ist bei unseren Touren immer mit dabei, die Erstversorgung daher kein Problem. Ottis Schädel fühlte sich sicher so an wie meiner nach einer Tequilla Nacht.
Der Trail wurde immer steiler, fahren undenkbar, hunderte Höhenmeter bergab schieben. Ein breiter, autobahnähnlicher  Weg erschien uns wie das Paradies. Jetzt auf direktem Weg nach “Vrchlabi”. Ein Arztbesuch war unumgänglich. Die “Poliklinik” schnell gefunden. Nach 2 Stunden sahen wir Ronald wieder. Kopf verbunden, beide Knie bepflastert, ein “lustiges Bild” . Der Dok hat ihm grünes Licht gegeben für die Weiterfahrt. Ersteinmal mußten jedoch unsere Mägen gefüllt werden. 16.00 Uhr dann die Abfahrt aus Vrchlabi. Ein paar Kilometer wollten wir schon noch schaffen. Sind dann recht viel Asphalt gefahren, um Extrameter durch verfahren zu vermeiden. Hat nicht ganz geklappt. Am Ende des Tages gab es noch eine Runde um den Ort “Semily”. Kurz danach in “Spalov” fanden wir auf Anhieb ein Hotel. Sehr schlicht, aber sehr freundliches Personal. Das Essen war auch erstklassig. 

71 Kilometer / 5:03 h Netto / 10:00 h Brutto / 1500 Höhenmeter / 14,03 Durchschnittsgeschwindigkeit






28.06.2007


Ein Frühstück gab es im schlichten Hotel nicht, zumindest nicht vor 10:00 Uhr. Sind deshalb mit leerem Magen 7:30 Uhr gestartet und bis in die nächste Stadt (Zelesny Brod) geradelt. Beim Bäcker gegessen, gegenüber in einer Imbisslocation dann Kaffee nachgeschoben. Am Busbahnhof die “Morgentoilette” nachgeholt. Beim Kartenstudium entdeckten wir einen interessanten Weg, der sich aber als reiner Wanderweg herauskristallisiert hat. > viel Schieben. Der Burg “Friedstein” statteten wir einen Besuch ab. Sie ist auf einem Felsen errichtet worden. Unser “schöner Weg” schlängelte sich, vorbei an der Burg, auf einem Felsrücken entlang. In “Hodkovice nad Mohelkou” speisten wir Knödel in einer Arbeiterkneipe. Danach ging es gut zu fahren. Über Wald- und Wiesenwege hinauf zum “Jested”. Unterwegs flüchteten wir vor einem Gewitter in eine Bergbaude. Leider bewirkte die Naturgewallt einen Stromausfall. Das Kaffeewasser musste auf einem Gaskocher erwärmt werden. Auf dem Gipfel war es sehr ungemütlich. Kühl, starker Wind , Regen. Ein Blick zum Riesengebirge ließ uns dennoch lächeln. Schwere, schwarze Gewitterwolken hatten sich in dem Bergen verhakt. Dann doch lieber so aprillig wie auf dem Jested. Im futuristischen Gipfeletablissement einen Regenschauer vorbei ziehen lassen. Jetzt folgte ein schöner Downhill, jedoch nicht für Ulf. Otti hatte sich zum Fotografieren am Wegesrand postiert und Ulf zugerufen: Mach mal einen Wheeli. Tat er auch. Die Bodenwelle wurde vom verwegenen Teilnehmer unterschätzt. Das Bike schnellte nach oben, der Hasardeur nach hinten. Die Bodenberührung erlebten Bike und Fahrer getrennt. Ulf hat sich den Knöchel verstaucht, am Vorderrad war die Achse verbogen. Der verwegene Fahrer zeigte danach Härte, das Rad wurde notdürftig gerichtet. Zur Krönung sind wir dann auch noch voll in einen Schauer gefahren > Nass. Als Tagesziel haben wir uns die Malevil Range ausgesucht. Dort gab es für verschwitze Biker keine Unterkunft. Im Ort “Hermanice” nur stark überteuerte Schlafboxen ohne Gastronomie. Nach einer intensiven Diskussionsrunde fuhren wir zurück nach “Jablonne”. Am Marktplatz entdeckten wir die Pension ”U Salvatora”. Altes, ehrwürdiges Gemäuer, sehr gemütlich.

73 Kilometer / 5:09 h Netto / 10:30 h Brutto / 1623 Höhenmeter /
14,24  km/h  Durchschnittsgeschwindigkeit






29.06.2007


Gestern abend haben wir es nach zähen Verhandlungen und einigen vertilgten böhmischen Bieren doch noch geschafft, den Koch zu einem Frühstück vor 10:00 Uhr zu überreden. Jedoch nicht vor 9:00 Uhr. Dafür in der wärmenden Morgensonne im Garten, auch gut. Ulf’s Vorderrad mußte noch zum Bikedoktor. Der hat eine neue Achse eingebaut. 10:45 Uhr konnte es dann los gehen, mit Frühstück im Bauch und repariertem Rad. Als Orientierung der heutigen Route diente uns der Berg “Studenec” (Kaltenberg). Aus Mangel an geeigneten Wegen sind wir ein Stück über die Dörfer geradelt, auf kleinen Nebenstraßen. Ab dem Flecken “Hamr” rollt man auf breiten Waldwegen, am Wegesrand ständig Betonbunker erblickend. Sie wurden als Verteidigungslinie zum Schutz vor deutschen Angriffen errichtet.
Der Studenec war dann noch einmal ein harter Brocken. Arme weit vorn am Lenker, die Beine Hang abwärts gestemmt. Gipfel muß sein!!! Oben gab es nichts zu sehen, außer einem verrosteten, eisernen Turm. Die Abfahrt war auch mehr schlittern und kratzen.
Im Dorf “Studeny”  war die Kneipe geschlossen. Der kürzeste Weg nach “Jetrichovice” führt durch das “Pavlino Udoli”. Achtung Bikeverbot. Die Räder müssen zum Teil über Felsen getragen werden.Trittsicherheit sollte schon vorhanden sein. In Jetrichovice schloß sich unser Reisekreis. Ledoch es war erst früh am Nachmittag. Wir wollten noch ein Stück fahren. Neues Tagesziel hieß nun der Ausflugspunkt “Belvedere” oberhalb vom Elbtal.  Über “Dolsky Mlyn”, “Ruzova” und “Bynovec” erreichten wir den Aussichtspunkt über der Elbe. Klasse Panorama. Zimmerbuchung auch heute kein Problem.

64 Kilometer / 4:40 h Netto / 8:00 h Brutto / 1263 Höhenmeter / 
13,85 Durchschnittsgeschwindigkeit






30.06.2007


Heute stand die Rückfahrt auf dem langweiligen Elberadweg an. Bis “Wehlen” war es jedoch schön trailig. Vom Belvedere führt ein sehr glitschiger, rutschiger Trail hinunter nach Hrensko. Der Elbsandstein ist stark bemoost und sehr tückisch. Wir sind ohne Sturz hinuntergekommen.
Nun blieben wir auf der rechten Seite der Elbe. Hinter “Bad Schandau” wurde es schön. Wege, mal schmal, mal breiter, Wurzeln, Treppen, alles dabei. Das ging dann so bis Wehlen. Auf dem Markt ein kurzer Boxenstopp mit Kaffee und Kuchen, denn von nun an wird es langweilig. In Pirna wurde die Elbseite gewechselt, durch Dresden rauschten wir im Formationsflug. Dann gingen mir langsam die Kräfte aus. Ich konnte den Windschatten meiner noch verbliebenen Mitstreiter Ronald und Matze nicht mehr halten. Ulf hat sich schon in Bad Schandau verabschiedet, er radelte in sein Dorf nördlich von Dresden. Der Nordwestwind war auch heute nicht unser Freund. Kurz vor Meissen dann beim Essenfassen wieder getroffen, nachdem ich abreissen lassen mußte. Nach dem Essen ging die Windschattenfahrerei weiter. Mußte kurz vor Riesa erneut abreissen lassen. War platt und spürte erste Anzeichen von Knieschmerzen. Der erneute Treffpunkt war das Gasthaus Nixstein bei Strehla. Ich bin anschließend den Rest der Strecke bis Torgau allein gefahren. Das bekam mir besser wie die Hetzerei am Hinterrad.
19:00 Uhr dann das erste Bier in der Heimatstadt. Grins.. Grins...
Einstimmiger Tenor: Es müssen nicht immer die Alpen sein. Wir haben bei unserer TransOst  eine geile Woche verlebt. Viel Neuland und einwenig Abenteuer waren dabei.

166 Kilometer / 7:50 h Netto / 9:45 h Brutto / 550 Höhenmeter
21,3 Durchschnittsgeschwindigkeit
Gesamtdaten der Tour :
733 Kilometer
11015 Höhenmeter


Ach so, die Bilder zur Tour findet ihr im Fotoalbum unter dem Link "TransOst 2007".


Aktualisiert (Freitag, den 30. Oktober 2015 um 18:46 Uhr)