Jevertour
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Mit meinen Freunden will ich im Mai 2010 eine Radtour zu unserer Lieblingsbrauerei nach Jever fahren. Das sind ca. 650 km. Geplant sind dafür 6 Tage.
Von ursprünglich 10 Biertouristen sind nach der Nüchternwerdung leider nur noch 3 übriggeblieben. Absagegründe: zuwenig Trainiert, Gegenwind, mein armer Hintern ... Ich hoffe, wir können von einer erlebnisreichen Schönwettertour berichten. In wenigen Tagen (22.05.2010) geht es los.
22.05. 8:00 Uhr am Denkmal der Begegnung an der Elbe in Torgau. Am Start stehen Koppi, Olli, Tom und ich. Die letzten Details hatten wir am Vorabend, wenige Meter unterhalb der Elbmauer, im Mühlentor Freisitz bei einigen Jever besprochen. Frohen Mutes und mit einem breiten Grinsen im Gesicht setzen wir uns in Bewegung, Himmelsrichtung: NORDWESTEN.
Auf dem Elberadweg rollen wir ohne Probleme nach Bad Schmiedeberg und weiter auf schmalen Strassen nach Kemberg. 10:30 Uhr, erste ordentliche Pause, heißt: mit Essen und Getränken. Tom hat auf diesen ersten 2,5 Stunden schon mal die Vorzüge des Windschattenfahrens ausgelotet, Koppi bevorzugt dagegen den freien, ungebremsten Windzug von vorn. Zwischen Bergwitz und Wörlitz hatte ich eine alternative Route vorbereitet. Feld, Wald und Wiesenwege. Für einen Mountainbiker das schönste Stück des Tages.Tom dagegen klagte über ungefilterte Schläge auf den rektalen Bereich des Stützapperates. Das Touristenzentrum Wörlitz passieren wir zum Glück zur Mittagszeit, da sitzt der Bürger mit Messer und Gabel am Futtertrog und steht den Radlern nicht im Weg. Der landschaftlich schönste Abschnitt des ersten Tages befindet sich zwischen Wörlitz und Dessau.Entweder auf dem Elbdeich, umrahmt von grünen Bäumen und Sträuchern, oder durch alte, gewachsene Parklandschaften. 13:00 Uhr und 80 km nach dem Start ein erstes, wohlverdientes Bier in der Sonne. Auf dem durch Wurzeln verursachten Rüttelasphalt vor Aken hat es Koppi eine Tasche in die Speichen gezogen. Da wir ein paar hundert Meter vor ihm fahren, wundern wir uns in Aken über sein Ausbleiben. Die Tasche hat sich ziemlich uncool zwischen den Speichen verkeilt. Kostet ihn schon ein wenig Zeit und Mühe, das Rad wieder flott zu bekommen. Im Fährhaus von Aken (95 km) berichtet er uns bei einem Weizen, sowie meinerseits Kaffe und Kuchen, von dem Malheur. Weiter mit der Fähre über die Elbe und auf endlosen Waldwegen nach Nordwesten. Bei km 110 ist Koppi nicht mehr zu sehen. Ich warte. Irgendwann taucht er hinter einer Biegung auf. Sehr langsam und schlingernd. Ich seh den Weg nicht mehr, sind seine einzigen Worte. Ein Blick in die Augen sagt mir alles. Klassischer Fall von Hungerast. Seit 10:30 Uhr nichts mehr gegessen, in den Pausen nur Bier getrunken. Als Erstversorgung verspeist er aus meinem Rucksack zwei Riegel und mehrere Stück Schokolade. Nach ner Viertelstunde hat er sich ein wenig erholt. Bis zum nächsten Speiselokal muss er sich jetzt durchkämpfen. Glücklicherweise ist das nicht weit. In Walternienburg werden wir fündig. Zwei Cola und ein Schnitzel machen aus unserem Freund wieder einen Menschen. Ein paar Kilometer wollen wir aber noch rollen, denn die Sonne steht noch hoch am Himmel. Leider gestaltet sich die Zimmersuche an diesem Abend etwas schwierig. Entweder ausgebucht, oder geschlossen. So fahren wir von einem Ort zum nächsten, bis wir kurz vor einbrechen der Dunkelheit am Ortseingang von Magdeburg dann doch noch Radfahrerasyl bekommen. Hier sieht es zwar aus wie bei den Flodders, nach 155km ist das jedoch egal. Die netten, freundlichen Menschen leiden sicher unter einer Sammelleidenschaft, so das für all die vielen Dinge der Platz knapp wird. Essen und trinken wird uns jedoch reichlich offeriert. Auch kommen wir trotz des kühlen Abends nicht ins frösteln. Eine Blechtonne wird mit Holz gefüllt und mittels Gasbrenner zum glühen gebracht. Um die Stimmung zum Sieden zu bringen, werden mit einem Megaphon alte und sehr alte deutsche Schlager lautstark begleitet. Hier bleibt kein Auge trocken, es sei denn, man ist Antialkoholiker.
155km / 8:07h Fahrzeit / 19,10 km/h /
Nach diesem Partyabend hatte ich nicht mit einem pünktlichen Frühstück gerechnet. Aber denkste, die Pensionsvorsteherin hat ihr Versprechen gehalten.
In Magdeburg besichtigen wir das Hundertwasserhaus und werfen einen Blick auf den von Baugerüsten und Planen Teilverhüllten Dom. Die Händler und Schausteller des Stadtfestes sind auch schon mit den Vorbereitungen des Tagestrubels beschäftigt. Wir sind froh, so früh hier zu sein, zwei Stunden später wäre Radfahren unmöglich. Ein paar Kilometer hinter Magdeburg verlassen wir den Elberadweg und fahren an alten Elbarmen und Teichen entlang. Wieder ernte ich Missfallen von Tom, sein Popometer zeigt roten Bereich an.
Die Elbe überqueren wir auf der Trogbrücke des Mittellandkanals. Schon ein beeindruckendes Bauwerk. Wasser kreuzt Wasser. Das Wetter ist trüb und kühl, jedoch trocken. Am Westseitigen Fuß der Brücke finden wir sofort ein Schild: Elbe-Aller-Radweg, perfekt. Diesen Wegweisern werden wir nun bis zur Aller folgen. Bis auf die Überquerung des Mittellandkanals auf einer im Bau befindlichen Brücke gibt es nichts Besonderes zu berichten. In Meseberg (nicht das mit dem Schloss der Frau Merkel) schaufeln wir Kohlenhydrate. Die sind auch nötig, denn nun wird die Landschaft wellig. Dabei der Wind immer schön von vorn. Das schlaucht ganz ordentlich, zumal uns nun auch die Sonne einheizt. 14:30 Uhr finden wir in Emden im Bebertal eine offene Kneipe. Koppi bestellt sich freiwillig eine Cola, der Schock vom Vortag ist ihm noch bewusst, oder will er mich nur besänftigen? Das zweite Getränk ist ein Standesgemäßes Bier. Für die Eingeborenen beim Nachmittagsbier sind wir ne willkommene Abwechslung. Wir spüren was sie denken: arme Irre!
Irgendwann am späten Nachmittag taucht das erste Schild mit dem Namen ALLER auf.
Im Gebiet der ehemaligen Innerdeutschen Grenze pendelt der Weg mal nach Niedersachsen, mal nach Sachsen-Anhalt. Eine alte Postenstrasse wird auch von unseren Reifen geadelt. In Breitenrode bei Oebisfelde finden wir ein Lager für die Nacht. Wir sind die einzigen Gäste und werden dafür mit einer exquisiten Bewirtung bedacht. Gegen 21:15 Uhr fängt es an zu Regnen.
126km / 7:15h Fahrzeit / 17,3 km/h
Heute werden wir durch Regen geweckt. Irgendwann musste es ja so kommen. Die Hoffnung, dass es nach dem Frühstück besser wird, erfüllt sich nicht. Mit voller Regenmontur treten wir unsere 3. Etappe an. In Oebisfelde verabschiedet sich Tom von uns, er hat für die Woche keinen Urlaub bekommen und fährt jetzt Richtung Magdeburg zurück.
Der Regen lässt schon nach wenigen Kilometern nach und warm wird es auch. Nach einer halben Stunde entledigen wir uns der Schlechtwetterpelle. Da es nicht Dauerregnet fährt es sich so besser. In Wolfsburg werfen wir einen Blick auf das VW Gelände. Den ausgeschilderten Allerradweg verlieren wir im Strassengewirr. An einer Kreuzung gibt Olli das Kommando: Wir fahren dahin wo die Sonne schein. Zum Glück scheint sie im Westen. So sind wir recht zügig durch die Stadt gekommen. Bis Gifhorn durch Heidewald und über Pfützenwege geradelt. Unsere Bikes sehen aus wie nach ner Schlammschlacht. Mittag essen wir auf dem Marktplatz in Gifhorn unter einem großen Regen -(Sonnen) Schirm. Der kurze Schauer stört uns also nicht. Kurz vor Celle türmt sich vor uns eine schwarze Wolke auf. Da bringen wir doch gleich mal die Oberschenkel zum Glühen, wollen ja nicht nass werden. Koppi hat es leider nicht ganz im trockenen geschafft. Zur Belohnung genehmigen wir uns ein Schöfferhofer, denn die Wolke ist schnell abgezogen. Bei herrlichem Sonnenwetter eine Stadtrunde gedreht und dann wieder raus in die Stille des Radwegs. Der Wind bläst heute ganz ordentlich von Nordwesten, ca. Stärke 4 – 5. Für Koppi wird es langsam schwer, er klagt über beginnende Knieschmerzen. In Winsen an der Aller beschließen wir uns ein Nachtlager zu suchen. Klappt auch recht schnell. Die Zeit bis zum herrichten unseres Zimmers vertreiben wir uns im Biergarten mit zwei blonden.
111km / 7:11h Fahrzeit / 17,5 km/h
Der Himmel sieht heute wieder gut aus. Bewölkt mit heiteren Abschnitten, ideal zum Radeln. Kurz hinter Winsen schon der erste Verfahrer. Wie sich bei der Rückkehr herausstellt ist das Radwegschild um 90° verdreht worden. Der nächste Aufreger ist ein Ortsname: JEVERSEN. Wir taufen es den kleinen Bruder. Als Mittagsziel favorisieren wir Rethem. Der Radweg bis dorthin ist Naturbelassen und gut durch Bäume und Sträucher geschützt. Gut 20 km verlaufen auf einer ehemaligen Bahnstrecke, absolut eben und immer geradeaus. Ab Mittag frischt der Wind merklich auf. So richtig zu spüren bekommen wir das auf dem Weg nach Verden am Allerdeich. Und das ändert sich heute nicht mehr. Der nächste Treffpunkt mit dem hinterherfahrenden Koppi ist Achim. Olli wollte für uns Bier kaufen, es gab nur noch eine Flasche, man glaubt es kaum. Daraufhin sind wir aus dem Ort geflüchtet, nicht ohne uns vorher mit Koppi beim Treffen zu verheddern. Ich hab ihn dann in der Stadt aufgesammelt. Von nun an fahren wir immer am Weserdeich in Richtung Bremen. In den wenigen Orten finden wir keine Übernachtungsmöglichkeit. Koppi wird auch immer langsamer, ist ziemlich fertig. An der A1 (wir unterqueren sie) lesen wir Bremen-Hemelingen, wow sind wir doch schon in Bremen. Eine kurze Steh-und Rauchpause muss noch sein, dann begeben wir uns auf Zimmersuche. An einem Zaun entdecken wir eine Offerte mit Telefonnummer und Anfahrskizze. Zu unserem Glück ist noch ein Dreibettzimmer frei. 5 Minuten später stehen die Räder in der Hotelgarage und wir halten das erste Feierabendbier in den Händen.
An diesem Abend reift der Gedanke, es am Morgigen Tag bis nach Jever zu schaffen.
126 km / 7:11 h Fahrzeit / 17,5 km/h
Heute also wollen wir das Ziel der Reise, die Stadt Jever mit der von uns bevorzugten Brauerei, wir bezeichnen sie auch als Heiligen Gral, erreichen. Ich bin von ca. 115 km Fahrstrecke ausgegangen, es sollten ein paar mehr werden.
Das Weserstadion links liegen lassend fahren wir zum Stadtzentrum. Wir möchten den Bremer Stadtmusikanten einen Besuch abstatten. Leider können wir sie trotz intensiver Suche nicht entdecken. Wir Überqueren die Weser und fahren nun auf der linken Seite weiter. Nachdem wir den Industriegürtel hinter uns gelassen haben, trennen sich wieder unsere Geschwindigkeiten. Verfahren können wir uns heute nicht, es geht immer am Weserdeich entlang nach Norden. Die Orte strecken sich wie eine Perlenkette. Unterwegs beobachte ich mit Olli Dachdecker beim Reetdach eindecken. Sehr interessant, so etwas haben wir noch nicht gesehen, ist ja eine Spezialität des Nordens. Ein Melkhus lädt uns kurze Zeit später zu Kaffee und Kuchen ein, wir nehmen Dankend an. Die Drehbrücke von Elsfleth passieren Olli und ich ohne Probleme, Koppi muss warten. 6 Kähne wollen auf der Hunte weiterschippern. Unseren Mittagstisch findet Koppi ohne Handybenutzung. Entweder er hat das Bier gerochen, oder uns. Die Pause nutzen wir, um bei der Brauerei unseren Besichtigungstermin von Freitag auf Donnerstag zu verlagern. Ein Zimmer für die Nacht ordern wir auch gleich noch. Jetzt gibt es kein zurück mehr, wir müssen heute noch nach Jever. 75 km liegen noch vor uns, los geht’s. Nächste Pause wird in Varel vereinbart. Vorher besichtigen wir noch das Siel der Jademündung in den Jadebusen und werfen einen Blick über den Deich. In Varel ordern wir in der Fußgängerzone das erste Jever der Tour und besprechen dabei die finalen Kilometer bis zum heiligen Gral. Zuerst nach Dangast, dann weiter durch Wiesen und Felder Richtung Schortens. Wir haben dann gemeinsam den Weg aus Varel heraus gesucht und gefunden, in Dangast angekommen sind nur Olli und ich. Nach dem wir ca. 15 min. warteten, habe ich Koppi per Handy angefunkt. Ich stehe an der Autobahn, habe mich sicherlich verfahren, ich schlage mich von hieraus nach Schortens durch, so seine Antwort. Da er im Besitz unserer Karte war, wurde die Orientierung kein Problem. Nun, da der nächste Treff geklärt ist, können wir noch einmal kräftig die Pedalen wirbeln lassen. So ca. 30km trennen uns noch von unserem Ziel. Im zick zack Kurs fahren wir durch die Groden, Ellers und Tiefs, immer begleitet vom nimmermüden Nordwest Wind. Das Land ist geprägt durch unzählige Melliorationsgräben, daher auch die unkonventionelle Wegführung. Und wie wir so am treten sind, taucht plötzlich vor uns ein Schild auf: Jever 13 km. Diese letzte halbe Stunde ähnelte einer Triumphfahrt, mit einem Dauergrinsen in unseren Gesichtern.
In Schortens haben wir wieder mit Koppi telefoniert, er lag noch ein gutes Ende zurück. Am Ortseingang von Jever begrüßt uns eine Tankstelle, sofort kauft Olli 2 Jever Pilsener. Gegenüber entdecken wir das Begrüßungsschild der Brauerei. Hier soll das perfekte Foto entstehen. Punkt 19:00 Uhr legen wir unsere Räder ab und lassen die Kronkorken knallen. Ein Foto für die daheim gebliebenen wird auch geschossen, dass Dauergrinsen nimmt beängstigende Züge an. Gegen 19:30 Uhr teilt uns Koppi mit, noch 13km vor Jever zu sein. Wir beschließen nicht zu warten, da der Wind stark bläst und die Temperatur nur 13°C beträgt.
Also rollen wir vorbei an den verspiegelten Türmen zu unserer Pension am Elisabethufer.
20:30 Uhr klingelt mein Handy, eine Stimme raunt: ich glaube ich habe es geschafft. Koppi kniet auf dem Pflaster und küsst es. Viel weiter hätte er es heute wohl nicht mehr geschafft, sieht ziemlich breit aus unser Freund. Ein kühles JP haucht ihm wieder Leben ein. Etwas Richtiges zu essen gab es an diesem Abend nicht mehr, im Norden ist 21:30 Uhr Küchenschluss. Es reichte nur noch zu einer Currywurst. Am gelben Lieblingssaft bestand jedoch kein Mangel.
140 km / 7:22 h Fahrzeit / 19,1 km/h
Ruhetag !!! Auf dem Programm steht Stadtbesichtigung, Biertrinken und als Höhepunkt die Brauereibesichtigung. Das mit der Stadt haben wir nach einer Stunde abgehakt. Ist ja keine Megacity. Der einzige Termin am heutigen Tag ist die Besichtigung um 13:30 Uhr. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit im Jevershop und testen die Freisitze am Markt.
Die Führung durch die Brauerei war interessant und kurzweilig. Der Gide hatte ein unermüdlich arbeitendes Sprechorgan. Themen waren: die Geschichte des Bieres, der Brauerei Jever sowie der Bierkultur. Das alles in einem Braumuseum. Als Kontrast dürfen wir auch einen Blick in die heutigen Produktionshallen werfen. Der Edelstahl blitzt und glänzt.
Den Abschluss bildet ein Besuch der Brauerkantine. Hier bekommen wir auch den lange vermissten Gerstensaft zu trinken.
Heute fahren wir an die Nordsee. Auf dem Kartenausschnitt kannst du dir die Tour ansehen.
Von Jever radeln wir Richtung Osten. In Hooksiel erklimmen wir den Deich und werfen einen ersten Blick auf die Nordsee. Das Wasser ist noch ein gutes Stück vom Strand entfernt. Immer am oder auf dem Deich führt unser Weg nun nach Norden. Kurz hinter Schilling entdecken wir die lang ersehnte Düne. Das mitgenommene Jever Pilsener sollte stilgerecht getrunken werden. Ein hilfreicher Fotograf ist auch recht schnell gefunden. Und so lassen wir uns in den Sand fallen. Mittlerweile ist das Wasser auch an der Küste angekommen, der Himmel blau, die Sonne präsent. Ein perfekter Tag.
Ein paar Kilometer vor Carolinensiel schlägt das Wetter komplett um. Dicke Wolken, aus denen dann auch ordentlich Wasser rinnt. Und so flüchten wir im Ort in ein Restaurant. Vor den Fenstern verschwimmt alles im herunterprasselnden Regen. Nach einer Stunde ist alles wieder gut. Die Wolken noch vorhanden, der Wind etwas kräftiger, jedoch kein Regen mehr.
In Harlesiel genießen wir noch einmal einen Blick auf die Nordsee. Danach führt uns der Weg nach Süden. Auf halber Strecke nach Wittmund trennen wir uns von Koppi. Er radelt direkt nach Jever, Olli und ich fahren über Wittmund. Ab Wittmund blies der kräftige Wind direkt von hinten. Das wir das noch erleben können … Völlig euphorisch lassen wir uns zu einer high speed Attacke hinreißen. 48km/h zeigt der Tacho für einige Sekunden an. Hier glühen die Oberschenkel ein letztes mal. Sind dann ohne Hotelpause sofort in den Jevershop gefahren, ein paar Souveniers mussten noch ins Gepäck. Zu unserer Freude haben sich die Wolken vollkommen in Wohlgefallen aufgelöst. Stahlblauer Himmel, ein freier Tisch vor dem Haus der Getreuen, das haben wir uns nicht entgehen lassen. Und da Koppi eine gute Nase hat, taucht er auch hier auf. Ihm ist klar, wo wir den Nachmittag verbringen werden. Bis die Sonne hinter der Hauswand verschwindet und uns frösteln lässt, lassen wir noch einige Tropfen unseres Lieblingsgetränks durch die Kehle rinnen.
80km / 4:06h Fahrzeit / 19,55km/h
Aktualisiert (Freitag, den 30. Oktober 2015 um 18:46 Uhr)